Borderline Therapie: Leitfaden mit Tipps, Hilfen und Anlaufstellen

Etwa 2 Millionen Menschen in Deutschland leben mit der Borderline Persönlichkeitsstörung. Diese zeigt sich durch heftige Gefühls- und Stimmungsschwankungen, plötzliche starke Anspannung, Selbstwertprobleme sowie Herausforderungen im Umgang mit anderen. Um mit diesen intensiven Emotionen klarzukommen, entwickeln Betroffene oft impulsive Verhaltensweisen – dazu zählen Selbstverletzungen, Suchtverhalten, Kaufverhalten, riskante Entscheidungen oder auch häufig wechselnde Beziehungen und Sexualpartner.
Viele kämpfen zudem mit der Angst, verlassen zu werden, und schwanken zwischen dem Bedürfnis nach Nähe und dem Impuls, ihre liebsten Menschen von sich zu stoßen. Manche ziehen sich auch komplett zurück. Kein Wunder also, dass der Alltag für Betroffene ziemlich belastend ist. Die meisten suchen sich früher oder später Unterstützung – aber oft ist unklar, wo und wie man anfangen soll. Genau deshalb haben wir diesen Leitfaden erstellt: voller Tipps, Hilfen und Anlaufstellen, die den ersten Schritt erleichtern.
Erste Anlaufstelle
Die erste Anlaufstelle sollte stets dein Hausarzt sein. Wenn du ein vertrauensvolles Verhältnis zu ihm hast, zögere nicht, dich ihm anzuvertrauen – vorausgesetzt, er ist nicht bereits informiert. Schilder ihm ausführlich deine Situation und bitte um eine Überweisung zu einem Psychotherapeuten.
Einen Psychotherapeuten finden
Sobald du die Überweisung erhalten hast, fang an, nach Psychotherapeuten zu suchen.
Im Internet gibt es spezielle Seiten, die sich mit der Therapieplatzsuche beschäftigen, über die gelben Seiten wirst du auch fündig oder übers Telefonbuch kannst du ebenfalls Adressen finden.
In unserer Linkdatenbank findest du auch entsprechende Links: klick hier
Wer kann mich dabei unterstützen?
Zum einen kann dich dein Hausarzt oder dein Psychiater unterstützen oder Angehörige, gute Freunde oder Betreuer, falls du einen hast.
Sie können dir auch helfen, E-Mails zu schreiben oder die Listen abzutelefonieren. Auch kann das Gesundheitsamt der jeweiligen Stadt/des Landkreises hilfreich zur Seite stehen.
Welche Therapieformen gibt es?
Hier verweisen wir einmal auf unsere Homepage, weil dort alles schon erklärt steht, warum das Rad neu erfinden?
Wartezeiten verkürzen möglich?
Die Verkürzung von Wartezeiten gestaltet sich schwierig, da die meisten Therapeuten stark ausgelastet sind und lange Wartelisten führen. Teilweise auch keine Wartelisten mehr führen.
Auch gibt es eine Möglichkeit, das Spektrum der Therapeutenwahl für gesetzlich Versicherte zu erweitern. Laut der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) gelten Wartezeiten von über drei Monaten als unzumutbar; bereits Wartezeiten von mehr als drei Wochen werden als nicht vertretbar angesehen.
Um diesem Problem zu begegnen, wurde das sogenannte „Kostenerstattungsverfahren“ eingeführt. Dieses Verfahren ermöglicht es, auch Therapeuten in Anspruch zu nehmen, die normalerweise auf Basis der Kostenerstattung arbeiten.
Um über das Kostenerstattungsverfahren einen Therapieplatz zu erhalten, müssen jedoch bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden:
->Antragstellung bei der Krankenkasse
-> Nachweis, dass 5–10 Therapeuten (je nach Krankenkasse unterschiedlich) telefonisch oder schriftlich angefragt wurden und längere Wartezeiten hatten. Dabei ist es hilfreich, den Namen des Therapeuten, das Datum des Kontakts sowie die jeweilige Wartezeit zu dokumentieren.
Änderung seit dem 1. April 2017:
Die Kostenübernahme im Rahmen des Kostenerstattungsverfahrens kann von Krankenkasse zu Krankenkasse unterschiedlich geregelt sein. Es wird daher empfohlen, sich direkt bei der jeweiligen Krankenkasse zu erkundigen.Sonstige Hilfen und Anlaufstellen
Schaut dazu einmal in unsere Link Datenbank: klick hier
Auch kann man hier in unserem Borderline Blog auch nochmal einen kleinen Wegweiser finden:
https://leben-mit-borderline.org/borderline-syndrom-wegweiser.html