Im Notfall

Herzlich Willkommen auf unseren Notfallseiten!
Es gibt Momente im Leben, in denen die Not groß wird und man nicht weiß, wie es weitergehen soll.
Besonders bei Menschen mit einer Borderline Persönlichkeitsstörung können solche Momente plötzlich und unerwartet auftreten, was akuten Handlungsbedarf erfordert.
Auf den folgenden Seiten bieten wir eine Sammlung hilfreicher Notfallnummern, bewährte Tipps und Strategien, Skills sowie unsere eigenen Erfahrungen, um in schwierigen Situationen schnell und sicher eine Lösung zu finden.
Wir laden euch ein, aufmerksam zu lesen und euch möglicherweise wichtige Informationen herauszuschreiben, die euch in herausfordernden Momenten weiterhelfen können.
Euer Team vom Borderline Forum
Notfallnummern
Zentraler Notruf
Polizei: 110
Rettungsleitstelle: 112
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116 117
Du wirst automatisch und kostenlos zur nächsten Dienststelle weitergeleitet.
Hilfe und Beratung Deutschland
Telefonseelsorge: 0800 - 111 01 11 oder 0800 - 111 02 22
Kinder- und Jugendtelefon: 0800 - 111 03 33
Elterntelefon: 0800 - 111 05 50
Anonyme Alkoholiker: 19 295
Weißer Ring e.V.: 030 - 833 70 60
Diese Nummern sind für dich kostenfrei (Festnetz & Mobil) und für gewöhnlich rund um die Uhr besetzt.
Hilfe und Beratung Österreich und Schweiz
Österreich: 142
Schweiz: 143
Die Telefonnummern der Telefonseelsorge sind für gewöhnlich rund um die Uhr besetzt und kostenfrei.
Was kann ich tun?
In akuten Krisensituationen ist es wichtig, schnell zu handeln und gezielt Unterstützung zu suchen. Unser Borderline-Forum bietet dir zahlreiche Möglichkeiten, um mit schwierigen Momenten umzugehen und Wege aus der Krise zu finden. Hier sind einige bewährte Strategien:
🎭 Ablenkung als Erste-Hilfe-Maßnahme
Negative Gedanken und destruktive Verhaltensmuster können überwältigend sein. Ablenkung hilft dir, den Fokus umzulenken und akute Spannungen zu reduzieren. Probiere verschiedene Aktivitäten aus:
- Schau dir einen Film oder eine Serie an
- Höre beruhigende oder motivierende Musik
- Spiele ein Videospiel oder schaue unterhaltsame Inhalte auf YouTube
- Chatte mit Freunden oder telefoniere mit einer vertrauten Person
- Beschäftige dich mit Haushaltstätigkeiten oder tauche in ein gutes Buch ein
Finde heraus, welche Beschäftigungen dir guttun, und baue sie gezielt in deinen Alltag ein.
👥 Gesellschaft suchen und Unterstützung erhalten
Soziale Kontakte können helfen, das Gefühl von Einsamkeit zu durchbrechen. Sprich mit Menschen, die dir guttun, sei es eine gute Freundin, ein Familienmitglied oder ein anderer vertrauter Mensch. Wichtig ist, dass du auf Personen zurückgreifst, die dich nicht zusätzlich belasten, sondern dich unterstützen.
💬 Hilfe im Forum & Chat – Rund um die Uhr Unterstützung
Ein großer Vorteil unseres Borderline-Forums ist die 24/7-Verfügbarkeit. Du kannst jederzeit:
- Einen eigenen Thread starten und auf Antworten warten
- Im Chat auf Gleichgesinnte treffen und dich austauschen
- Dich bei dringenden Anliegen an unser Team wenden (Bitte beachte, dass wir keine professionelle Therapie ersetzen können)
Auch wenn nicht immer sofort jemand online ist – dein Beitrag wird gesehen und beantwortet, sobald sich ein Mitglied einloggt.
☎ Krisendienste & Seelsorge-Hotlines nutzen
Wenn du niemanden zum Reden hast, stehen dir zahlreiche telefonische Krisendienste zur Verfügung. Die Telefonseelsorge und andere Notfall-Hotlines bieten dir anonym und kostenlos Hilfe durch geschultes Fachpersonal. Schaue auch in unserer Link-Datenbank, dort findest du wertvolle Anlaufstellen und Online-Hilfsangebote.
🏥 Psychiatrische Unterstützung in Anspruch nehmen
Wenn du das Gefühl hast, dass du alleine nicht mehr weiterkommst, solltest du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Möglichkeiten sind:
- Telefonischer Kontakt mit der psychiatrischen Notaufnahme deiner Region
- Stationäre Aufnahme in einer psychiatrischen Klinik bei akuter Suizidgefahr
- Notruf 112 wählen, falls du dringend medizinische Hilfe benötigst
Du brauchst keine Überweisung für eine Notaufnahme – in akuten Situationen kannst du dich direkt an die Klinik wenden.
⭐ Warte nicht, bis es schlimmer wird – hole dir die Unterstützung, die du brauchst! Unser Forum ist für dich da. Registriere dich noch heute und werde Teil unserer unterstützenden Community!
Borderline Anlaufstellen
Hier findet ihr wichtige Anlaufstellen zum Thema Borderline für Notsituationen
suizidale Krisen, Suizidgedanken, Suizidalität
TelefonSeelsorge
(diese ist rund um die Uhr, 24 Stunden am Tag erreichbar und geöffnet)
---> evangelisch, auch für Menschen ohne Glauben jeder erreichbar:
0800-111 0 222
---> katholisch, auch für Menschen ohne Glauben jederzeit erreichbar:
0800-111 0 111
Mail- und Chatseelsorge
(diese ist rund um die Uhr erreichbar)
https://www.telefonseelsorge.de
Berliner Krisendienst
(überregional)
https://www.berliner-krisendienst.de
Krisendienst Bayern:
https://www.krisendienste.bayern/
[U25 Deutschland]
(hauptsächlich für junge Menschen bis zum Alter von 25 Jahren)
https://www.u25-deutschland.de
Allgemeine Informationen zum Thema Suizid
https://www.suizidprophylaxe.de
Wenn du an Suizid denkst, solltest du...
---> dir eine längere Bedenkzeit geben um eine Lösung zu finden, denn Suizid ist ein radikaler Lösungsversuch für mögliche, vorübergehende Probleme
---> Sich selber töten kann man immer, aber wenn man erst einmal tot ist, hat man nicht mehr die Möglichkeit, eine Lösung für die Probleme zu finden
---> mit einem vertrauten Menschen offen über deine Suizidgedanken reden
---> Hilfsangebote annehmen, auch wenn sie für den Augenblick als sinnlos erscheinen
---> professionelle Hilfsmöglichkeiten aufsuchen (Telefonseelsorge, Beratungsstellen, Psychologen, Therapeuten, Ärzte, Lehrer, Pfarrer, etc.)
---> dir Möglichkeiten überlegen, die du zur Ablenkung tun kannst, um akute Suizidgedanken zu lindern (Rausgehen, Freunde besuchen, Kino, Sport usw.)
---> dir überlegen, dich stationär aufnehmen zu lassen, um in einer beschützten Umgebung zu sein, vor allem, wenn du dir Verantwortung für dich und dein Leben nicht mehr
übernehmen kannst
---> dir bewusst machen, dass du jeglichen Kontakt zu allem verlierst, was dir wichtig ist und etwas bedeutet, willst du das wirklich? Deine Freunde, deine Tiere, etc...?
DBT / Borderline Skills
Ersatzschmerz / den Körper spüren
– Gummibänder auf die Haut schnippen lassen
– Igelball kneten und drücken
– Eiswürfel oder Coolpack auf die Haut drücken (Bitte ein Handtuch drum wickeln da es sonst verkühlungen gibt, was wiederum SvV ist)
– Hände in kaltes Wasser tauchen
– Im Winter: Schneeballschlacht oder Schneemann bauen
– etwas scharfes/saures Essen (Zitrone, Center-Shocks, Airwaves, Tabasko, Chilli, scharfe Soße)
– Ganz heiß/kalt duschen
– Eis lutschen
– Hände aneinander drücken, feste, bis die Arme zittern
– gegen Sandsack,Boxsack oÄ boxen/treten
– etwas starkes/scharfes riechen (zB Parfüm, Duftöl, Ammoniakampullen mit Vorsicht, nicht zu oft)
– Nagelbürste (zum Fingernägel reinigen) über die Hände reiben
– Beine wachsen/epilieren, Augenbrauen zupfen
– Pflaster aufkleben und wieder abreissen
– Gymnastik machen und sich dehnen → Muskelkater
– Brennesseln
– kneifen
– in der Badewanne mit einem Bimsstein abrubbeln
– mit den Fingern die Stelle fest drücken die man sonst verletzen würde
Entspannung / sich was gutes tun
– Raus gehen (mit Hund, gutem Freund, im Regen, in den Wald, weit vom Haus,in die Stadt unter Leute, nachts bei Mondschein, in die Kirche…)
– Körperpflege (duschen, baden(Schaumbad, mit Düften), eincremen, Wechselbäder, Fußbad mit Duft, Dampfbäder, Haare machen (flechten, färben, kämmen), Sauna, stylen mit schminken, Peeling benutzen, Massagehandschuh benutzen, Igelball,…)
– Heisses Bad nehmen und den Kopf unter Wasser, so dass nur noch die Nase rausschaut, dem Herz zuhören und versuchen es langsamer schlagen zu lassen
– schreiben/lesen
Ärger / Agression / Wut
– Auf einen Boxsack schlagen
– Sport machen
– Alte Telefonbücher/Kataloge zerreißen
– Laut schreien (ggf in ein Kissen)
– In ein Handtuch einen Knoten machen und gegen die Wand schlagen
– In ein Kissen oÄ beißen/schlagen
– Einen Ball gegen eine Mauer werfen
– Möbel umstellen
– Schränke ausräumen
– Trommeln
– Rumhüpfen
– Türme aus Lego oÄ bauen und umwerfen
– Holz hacken
– Therapieknete benutzen
– Agressive Musik hören
Optischer Ersatz bei Selbstverletzungsdrang
– bemalen mit roter Farbe, wo man sich sonst verletzen würde
– Fotos (nicht mehr gebrauchte) bemalen (ggf vorher ausdrucken)
– Vollschreiben (z.b. „nein, nicht dein Arm“, „nein, hier auch nicht“, der kann nichts dafür“)
– Einen Verband um den Arm wickeln und bei Bedarf rot anmalen
– Den Arm auf ein Blatt papier legen, umzeichnen und sich mit Farbe an den „Papierarm“ auslassen
– Irgendwas malen, was relativ gut kann und blutende Wunden darauf zeichnen
sich zurückholen / Körperempfindungen
– Gummiband, Haargummi flitschen
– Eis/ Coolpack
– Wurzelbürste, Zahnbürste
– Laute Musik
– Wechselduschen
– Schreien
– Mit nackten Füssen in einem Bach stehn
– Massage und Massagegeräte
– Vitaminbrause ganz in den Mund nehmen und langsam zergehen lassen
– „Ahoi“ Kinderbrause
– Saure Süßigkeieten
– Theraband
– Übung an der Wand: (Unsichtbarer Stuhl) Sich mit dem Rücken anlehnen, Knie im 90 Grad Winkel aufstellen, aushalten (ggf einen Tennisball zwischen Rücken und Wand, damit hoch und runter rollen)
– Langsam Knisterschokolade von Milka etc essen
– Barfuß laufen
– Progressive Muskelrelaxion (Muskeln an- und entspannen)
– Handtrainer für Gitarristen
– Ammoniak (dosiert einsetzen)
– Münsterkäse riechen
– Chilli-Schoten essen
– Japanisches Heilöl oder „Olbas“ riechen oder auf die Zunge tröpfeln
– Meerrettich im Glas
– Knoblauch pur essen
– Samal Oelek
– “Fischermans Friend“ lutschen
– „Airwaves“ oder andere Kaugummis
– Eukalyptus- Erfrischungstücher riechen
– Frischen Zitronensaft trinken
– Sich von jemanden drücken lassen
– Sich selbst umarmen
– Etwas schweres schleppen
– In einem kalten See schwimmen
– In die Sauna gehen
– Scharfe Zahnpasta
– Bademassagehandschuhe
– Sich an die warme Heizung kuscheln
– Sandsäckchen auf den Bauch legen
– Jonglieren
– Gummitwist
Ablenkung (durch Aktivitäten)
– Puzzles
– Computerspiele
– Lesen
– Ein Instrument spielen (zB Klavier, Gitarre, Schlagzeug…)
– Sport (Laufen, Skaten, Fahrrad fahren, Wandern, Schwimmen, Tanzen, Reiten,Volleyball, Aerobic, Walken, Krafttraining, Boxen, Poi spielen, Yoga…)
– Bügeln
– Auf eine Messe gehen
– Mandala anmalen
-Lieblingsklamotten anziehen
– Tagebuch schreiben
– Etwas reparieren
– In einen Vergnügungspark, ins Kino, Theater gehen
– Schreiben ( Briefe, Pro/Contra Liste, Einkaufszettel, Gedicht, Geschichte…)
– Planen ( Ausflug, Zeit für sich selbst ,…)
– Basteln
– Malen/Zeichnen
– Singen
– Etwas auswendig lernen ( Vokabeln, Matheregeln, Texte, Gedichte…)
– Aufräumen
– Putzen
– Renovieren
– Wäsche waschen
– Kochen
– Etwas dekorieren
– Mit einem Haustier spielen
– Pro und Contra Liste
– Route raussuchen und dort entlang laufen, joggen, Radfahren
Ablenkung (durch Unterstützung)
– Einen Freund besuchen, anrufen, schreiben
– Einen Brief schreiben
– Jemanden ein Geschenk kaufen, malen, basteln
– Beim Geschirr spülen helfen
– Vokabeln abfragen
– Gesellschaftsspiele
– E-Mails schreiben
– chatten
– Beim Wäsche auf- abhängen helfen, bügeln helfen
– Den Tische decken
– Kleidungstücke flicken
– Socken stopfen
– Zusammen Kuchen backen oder kochen
– Jemanden zuhören
– Jemanden ermutigen
Ablenkung (durch vergleichen)
– „ Andere bemitleiden sich, ich tue was dagegen, dass es mir schlecht geht“
– „ Die haben die gleiche Chance wie ich, aber die nutzen sie nicht“
– „ Anderen geht es noch schlechter (keine Wohnung, kein essen, kein sauberes Wasser…)
– Realitätscheck (zur Not kann man auch fragen wie jemand anderes das sieht)
Ablenkung (durch Gefühle ersetzen)
– Roman lesen
– Witze lesen, von Freunden hören
– Tagebuch schreiben
– Sich etwas gutes tun (etwas warmes trinken, neues Tagebuch kaufen, sich eine Blume schenken, sich zum schlafen hinlegen…)
– Einen Kitschfilm, Serien oder eine Soap anschauen (GZSZ, Unter uns, Alles was zählt…)
– Papier zerknüllen oder zerreissen
– Ein altes Lacken zerreissen
– Leicht lächeln
– Gefühlsprotokoll
– Emotionales Leiden loslassen
– Dem Gefühl entgegengesetzt handeln
– Eine kurze Zeit beiseite schieben (nicht zu lange da es sonst doppelt so stark wird)
– Den Augenblick verändern
– Gedankenstopp
– Alles Step by Step
Ablenkung (durch Gedanken)
– „Stadt – Land – Fluss“
– In 7er Schritten rückwärts zählen
– Kreuzworträtsel
– „Um die Ecke gedacht“ (besonders schwierige Rätsel)
– Tangram
– IQ- Tests
– Texte aus anderer Sprache übersetzen
– Mathematikaufgaben
– Büroklammern ineinander hängen und so schnell wie möglich wieder auseinander machen
– Beliebige Punkte auf ein Blat malen und versuchen durch Verbinden eine Figur … zu zeichnen
– Kreuzworträtsel selber erstellen
– Fadenspiele, knoten lösen
– Jonglieren
– im Internet etwas suchen
– Einen Zauberwürfel lösen
– Memory spielen
– Die Computermaus falsch herum halten und damit weiterarbeiten
– Einen Text mit der linken Hand schreiben (Linkshändler die rechte Hand)
Packliste für Klinikaufenthalte
Hier ist eine Packliste für einen Aufenthalt in einer DBT-Klinik (Dialektisch-Behaviorale Therapie) oder in einer Reha Klinik oder in der Allgemeinen Psychiatrie. Diese Liste soll dir helfen, gut vorbereitet zu sein:
Dokumente
- Krankenversicherungskarte
- Personalausweis oder Reisepass
- Einweisungsschein vom Arzt
- Liste mit aktuellen Medikamenten
- Allergiepass (falls vorhanden)
- Kontaktinformationen von Angehörigen oder Freunden
Kleidung
- Bequeme Alltagskleidung
- Sportkleidung und Sportschuhe
- Unterwäsche und Socken
- Schlafanzüge oder Nachthemden
- Bademantel
- Hausschuhe
- Jahreszeitgerechte Kleidung (z.B. Jacke, Mütze, Schal)
Hygieneartikel
- Zahnbürste und Zahnpasta
- Duschgel und Shampoo
- Haarbürste oder Kamm
- Deodorant
- Gesichts- und Körpercreme
- Rasierer
- Persönliche Hygieneartikel (z.B. Damenhygieneprodukte)
Medizinische Utensilien
- Eigene Medikamente in Originalverpackung
- Medikamentenplan
- Brille oder Kontaktlinsen und Pflegemittel
Sonstiges
- Bücher oder Zeitschriften
- Notizbuch und Stifte
- Kopfhörer und Musikgerät
- Ladekabel für elektronische Geräte
- Kleiner Rucksack oder Tasche
- Wasserflasche
- Kuscheltier oder ein vertrauter Gegenstand
Optional
- Kleine Menge Bargeld
- Snacks
- Kissen oder Decke von zu Hause
- Fotos oder persönliche Gegenstände zur Dekoration
Dinge, die du nicht mitbringen solltest
- Alkohol oder Drogen
- Scharfe Gegenstände (z.B. Messer)
- Übermäßige elektronische Geräte
- Wertgegenstände (z.B. Schmuck)
Bevor du packst, informiere dich bei der Klinik über spezifische Richtlinien oder Einschränkungen, was mitgebracht werden darf. Viel Erfolg bei deinem Aufenthalt!
Therapiewegweiser
Etwa 2 Millionen Menschen in Deutschland leben mit der Borderline Persönlichkeitsstörung. Diese zeigt sich durch heftige Gefühls- und Stimmungsschwankungen, plötzliche starke Anspannung, Selbstwertprobleme sowie Herausforderungen im Umgang mit anderen. Um mit diesen intensiven Emotionen klarzukommen, entwickeln Betroffene oft impulsive Verhaltensweisen – dazu zählen Selbstverletzungen, Suchtverhalten, Kaufverhalten, riskante Entscheidungen oder auch häufig wechselnde Beziehungen und Sexualpartner.
Viele kämpfen zudem mit der Angst, verlassen zu werden, und schwanken zwischen dem Bedürfnis nach Nähe und dem Impuls, ihre liebsten Menschen von sich zu stoßen. Manche ziehen sich auch komplett zurück. Kein Wunder also, dass der Alltag für Betroffene ziemlich belastend ist. Die meisten suchen sich früher oder später Unterstützung – aber oft ist unklar, wo und wie man anfangen soll. Genau deshalb haben wir diesen Leitfaden erstellt: voller Tipps, Hilfen und Anlaufstellen, die den ersten Schritt erleichtern.
Erste Anlaufstelle
Die erste Anlaufstelle sollte stets dein Hausarzt sein. Wenn du ein vertrauensvolles Verhältnis zu ihm hast, zögere nicht, dich ihm anzuvertrauen – vorausgesetzt, er ist nicht bereits informiert. Schilder ihm ausführlich deine Situation und bitte um eine Überweisung zu einem Psychotherapeuten.
Einen Psychotherapeuten finden
Sobald du die Überweisung erhalten hast, fang an, nach Psychotherapeuten zu suchen.
Im Internet gibt es spezielle Seiten, die sich mit der Therapieplatzsuche beschäftigen, über die gelben Seiten wirst du auch fündig oder übers Telefonbuch kannst du ebenfalls Adressen finden.
In unserer Linkdatenbank findest du auch entsprechende Links: klick hier
Wer kann mich dabei unterstützen?
Zum einen kann dich dein Hausarzt oder dein Psychiater unterstützen oder Angehörige, gute Freunde oder Betreuer, falls du einen hast.
Sie können dir auch helfen, E-Mails zu schreiben oder die Listen abzutelefonieren. Auch kann das Gesundheitsamt der jeweiligen Stadt/des Landkreises hilfreich zur Seite stehen.
Welche Therapieformen gibt es?
Hier verweisen wir einmal auf unsere Homepage, weil dort alles schon erklärt steht, warum das Rad neu erfinden?
Wartezeiten verkürzen möglich?
Die Verkürzung von Wartezeiten gestaltet sich schwierig, da die meisten Therapeuten stark ausgelastet sind und lange Wartelisten führen. Teilweise auch keine Wartelisten mehr führen.
Auch gibt es eine Möglichkeit, das Spektrum der Therapeutenwahl für gesetzlich Versicherte zu erweitern. Laut der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) gelten Wartezeiten von über drei Monaten als unzumutbar; bereits Wartezeiten von mehr als drei Wochen werden als nicht vertretbar angesehen.
Um diesem Problem zu begegnen, wurde das sogenannte „Kostenerstattungsverfahren“ eingeführt. Dieses Verfahren ermöglicht es, auch Therapeuten in Anspruch zu nehmen, die normalerweise auf Basis der Kostenerstattung arbeiten.
Um über das Kostenerstattungsverfahren einen Therapieplatz zu erhalten, müssen jedoch bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden:
->Antragstellung bei der Krankenkasse
-> Nachweis, dass 5–10 Therapeuten (je nach Krankenkasse unterschiedlich) telefonisch oder schriftlich angefragt wurden und längere Wartezeiten hatten. Dabei ist es hilfreich, den Namen des Therapeuten, das Datum des Kontakts sowie die jeweilige Wartezeit zu dokumentieren.
Änderung seit dem 1. April 2017:
Die Kostenübernahme im Rahmen des Kostenerstattungsverfahrens kann von Krankenkasse zu Krankenkasse unterschiedlich geregelt sein. Es wird daher empfohlen, sich direkt bei der jeweiligen Krankenkasse zu erkundigen.Sonstige Hilfen und Anlaufstellen
Schaut dazu einmal in unsere Link Datenbank: klick hier
Auch kann man hier in unserem Borderline Blog auch nochmal einen kleinen Wegweiser finden:
https://leben-mit-borderline.org/borderline-syndrom-wegweiser.html