Dissoziationen im Zusammenhang mit Borderline: Ursachen, Symptome, Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten
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Shalin -
15. Juli 2024 um 06:46 -
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Dissoziationen im Zusammenhang mit Borderline: Ursachen, Symptome, Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten
Dissoziationen sind ein häufiges Symptom bei Borderline Persönlichkeitsstörung (BPS) und können das Leben der Betroffenen stark beeinflussen. In diesem Artikel werden wir die Ursachen, Symptome, Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten von Dissoziationen im Zusammenhang mit Borderline Persönlichkeitsstörung beleuchten.
Ursachen von Dissoziationen bei Borderline
Dissoziationen sind psychische Zustände, in denen Betroffene das Gefühl haben, von sich selbst oder ihrer Umgebung getrennt zu sein. Bei Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung können diese Zustände durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden:
- Traumatische Erlebnisse: Viele Menschen mit Borderline haben in ihrer Vergangenheit traumatische Erfahrungen gemacht, wie Missbrauch oder Vernachlässigung. Diese Erlebnisse können dazu führen, dass das Gehirn in stressigen Situationen in einen dissoziativen Zustand übergeht, um sich zu schützen.
- Emotionale Instabilität: Charakteristisch für Borderline ist eine starke emotionale Instabilität. Intensive negative Emotionen können dazu führen, dass Betroffene sich von ihren Gefühlen abspalten, um mit der emotionalen Überwältigung umzugehen.
- Stress: Hohe Stresslevel können Dissoziationen auslösen oder verstärken. Betroffene können das Gefühl haben, dass sie ihre Umgebung oder sich selbst nicht mehr richtig wahrnehmen können.
Symptome von Dissoziationen bei Borderline
Die Symptome von Dissoziationen können sehr unterschiedlich sein und variieren in ihrer Intensität. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
- Depersonalisation: Das Gefühl, von sich selbst getrennt zu sein, als ob man sich selbst von außen beobachtet.
- Derealisation: Das Gefühl, dass die Umgebung unwirklich oder fremd erscheint.
- Gedächtnislücken: Erinnerungsverluste oder das Gefühl, bestimmte Ereignisse nicht bewusst erlebt zu haben.
- Identitätsstörungen: Schwierigkeit, ein konstantes und stabiles Selbstbild aufrechtzuerhalten.
Diagnostik
Die Diagnostik von Dissoziationen bei Borderline-Persönlichkeitsstörung erfolgt in der Regel durch einen Psychiater oder Psychotherapeuten. Dabei werden verschiedene Methoden angewendet:
- Anamnese: Eine ausführliche Anamnese hilft dabei, die Lebensgeschichte des Betroffenen und mögliche traumatische Erlebnisse zu erfassen.
- Klinische Interviews: Strukturierte Interviews wie das „Structured Clinical Interview for DSM-5“ (SCID-5) können helfen, die Diagnose zu bestätigen.
- Selbstbeurteilungsinstrumente: Fragebögen wie die „Dissociative Experiences Scale“ (DES) können verwendet werden, um das Ausmaß der Dissoziation zu erfassen.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung von Dissoziationen bei Borderline-Persönlichkeitsstörung erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl psychotherapeutische als auch medikamentöse Maßnahmen umfassen kann:
- Psychotherapie:
- Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT): Diese Therapieform ist speziell für Borderline entwickelt worden und hilft Betroffenen, mit ihren intensiven Emotionen umzugehen und Dissoziationen zu reduzieren.
- Traumatherapie: Traumatherapie kann helfen, unverarbeitete traumatische Erlebnisse zu bearbeiten, die zu Dissoziationen führen.
- EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing): Diese Methode wird häufig bei Traumafolgestörungen angewendet und kann auch bei Dissoziationen hilfreich sein.
- Medikamentöse Therapie: In einigen Fällen können Medikamente wie Antidepressiva oder Antipsychotika verschrieben werden, um begleitende Symptome wie Depressionen oder Angstzustände zu lindern.
- Selbsthilfemaßnahmen: Betroffene können durch Achtsamkeitsübungen, Stressbewältigungsstrategien und den Aufbau eines stabilen sozialen Netzwerks lernen, mit Dissoziationen besser umzugehen.
Fazit
Dissoziationen sind ein komplexes und belastendes Symptom der Borderline-Persönlichkeitsstörung, das jedoch durch geeignete therapeutische Maßnahmen gut behandelt werden kann. Ein ganzheitlicher Ansatz, der sowohl psychotherapeutische als auch medikamentöse Maßnahmen umfasst, kann Betroffenen helfen, ihre Lebensqualität erheblich zu verbessern. Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, unter Dissoziationen leidet, ist es wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um eine angemessene Behandlung zu erhalten.